Ziele PKR
  • Aufgaben und Ziele der Prozesskostenrechnung

Durch die Anwendung der Prozesskostenrechnung kann ein detaillierter Überblick über den Einsatz und Verbrauch der betrieblichen Ressourcen geschaffen werden. Auch die Wertschöpfungskette mit ihren primären Aktivitäten einerseits und unterstützenden Aktivitäten andererseits, kann haarklein zerlegt werden. Dadurch lassen sich diejenigen Aktivitäten identifizieren, generieren und stärken, die einen realen Kundennutzen schaffen (value activities, Wertaktivitäten) und somit Wettbewerbsvorteile mit sich bringen. Gleichzeitig gilt es die Aktivitäten, die Wettbewerbsnachteile (non value activities, Nichtwertaktivitäten) ausmachen zurückzuführen. Damit kann ein Hauptziel der Prozesskostenrechnung knapp mit Wertschöpfungsmanagement und Gemeinkostenmanagement umrissen werden.

pkr_ziele

Abbildung 1 Haupt- und Nebenziele der Prozesskostenrechnung, vgl. Dirk Berger

Die wesentlichen Hauptziele der Prozesskostenrechnung lassen sich in Anlehnung an die Abbildung 1 folgendermaßen beschreiben:

  • Steigerung der Kostentransparenz in den indirekten Bereichen, sowie Erkenntnis über die gemeinkostentreibenden Faktoren
  • Gewährleistung eines wertschöpfungsgerechten Ressourceneinsatzes
  • Erfassung und Steuerung der Wertschöpfungsprozesse in Qualität, Zeit, Koordination und Kosten
  • Verbesserung der Kalkulation von Produkten in Hinblick auf die Verursachungsgenauigkeit und die strategische Implikation von Kosten
  • Strategische Entscheidungsunterstützung bei Produktions- und Kapazitätsveränderungen
  • Stärkung des individuellen Verantwortungsbewusstseins für Aktivitäten, Kosten und Kundennutzen.
pkr_ablauf

Abbildung 2 Ablaufschema der Prozesskostenrechnung (eigene Darstellung in Anlehnung an Wilkens, 2004, Seite 504

Das Hauptbindeglied der Kostenentwicklung bei der Prozesskostenrechnung im Gemeinkostenbereich bilden die Prozesse. Hier finden über die Tätigkeiten bzw. Aktivitäten die Kostenzurechnung statt. Die durch Tätigkeiten erzeugten Kosten hängen dabei von der Häufigkeit und der Dauer der Ressourcenbeanspruchung ab. Die Prozesse sind folglich primäres Zurechnungsobjekt der Kosten.

Um den Tätigkeiten die beanspruchten Ressourcen zuzuweisen, die Tätigkeiten zu Teilprozessen zu bündeln, um dann später aus den Teilprozessen Hauptprozesse zu generieren, ist es noch ein weiter Weg. Man kann diesen Prozess in drei Teile einteilen (siehe auch Abbildung 3):

pkr_ablauf2

Abbildung 3 Ablauf der Prozesskostenrechnung Kurzform, vgl. Dirk Berger

  • Grunddatenermittlung (Hypothesen Hauptprozesse/Kostentreiber und Tätigkeitsanalyse)
  • Teilprozessrechnung (Teilprozessgenerierung und Teilprozesskosten)
  • Hauptprozessrechnung (Hauptprozessgenerierung und Hauptprozesskosten)
  • Mit dem Schaubild (Abbildung 3) wird der gesamte Prozess von der Tätigkeitsanalyse über die Bildung der Hauptprozesskostensätze bis zur Anwendung der selbigen aufgezeigt. Im folgenden werden diese Prozesse genauer beschrieben und erklärt. Zahlen- und Praxisbeispiele sind im folgenden in Auszügen der Implementierung einer Prozesskostenrechnung am Beispiel der Stadtkultur Berlin GmbH entnommen, die anschließend noch ausführlich beschrieben wird.

 

[Sanoj-Berlin] [Vereinsbuchhaltung] [Prozesskostenrechnung] [Ziele PKR] [Begriffe PKR] [Über Sanoj] [Was bietet Sanoj]